Monoblatt- oder Doppelblatt-Sattel – welcher passt zu dir?

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Die Wahl des richtigen Sattels ist entscheidend für Komfort, Leistung und die Verbindung zwischen Reiter und Pferd. Unter den vielen verfügbaren Optionen sorgen insbesondere Monoblatt– und Doppelblatt-Sättel für Fragen. Beide Varianten bringen ihre eigenen Vorteile mit sich – doch welche passt zu wem? Die Entscheidung hängt oft von der Anatomie des Pferdes, den persönlichen Vorlieben und der ausgeübten Disziplin ab. In diesem Artikel schauen wir uns die Unterschiede zwischen Monoblatt- und Doppelblatt-Sätteln genau an, um dir bei deiner Wahl zu helfen.

Was ist ein Monoblatt- und was ein Doppelblatt-Sattel?

Bevor wir tiefer ins Thema einsteigen, wollen wir zunächst klären, worin sich ein Monoblatt- von einem Doppelblatt-Sattel unterscheidet.

Ein Monoblatt-Sattel ist durch seine einlagige Bauweise gekennzeichnet. Diese Konstruktion verringert den Abstand zwischen Reiter und Pferd und ermöglicht so einen engeren Kontakt und eine feinere Hilfengebung.

Er ist mit einem tief angesetzten Gurtstrippensystem ausgestattet, das eine kurze Gurtung verwendet – ideal für ein noch direkteres Reitgefühl.

monoflap saddle

Ein Doppelblatt-Sattel hingegen ist dicker aufgebaut und besitzt zwei deutlich getrennte Schichten im Bereich der Sattelblätter.

Die Gurtstrupfen sind hoch angesetzt und direkt unter dem Sitz befestigt. Dieser Satteltyp bietet eine erhöhte Stabilität, was ihn besonders beliebt für vielseitige Disziplinen wie das Springreiten macht.

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Die Unterschiede

Wichtige Unterschiede: Dicke und Nähe zum Pferd

Der erste Unterschied zwischen diesen beiden Satteltypen liegt in der Dicke. Ein Monoblatt-Sattel ist deutlich dünner als ein Doppelblatt-Modell. Diese Unterscheidung ist entscheidend, da sie das Reitgefühl und die Interaktion mit dem Pferd maßgeblich beeinflusst.

Der Monoblatt-Sattel fördert die Nähe und den Kontakt zum Pferd und ermöglicht so eine feinere Kommunikation zwischen Reiter und Pferd. Durch seine Bauweise bietet er dem Bein mehr Bewegungsfreiheit – manche Reiter entscheiden sich deshalb für kürzere Bügel und eine leicht nach vorn geneigte Oberkörperhaltung.

Gerade in Phasen wie dem Absprung oder der Landung wünschen sich viele Reiter diese zusätzliche Mobilität. Der Pauschenblock kann dabei unterstützend wirken und bei Bedarf für mehr Stabilität sorgen. Die zusätzliche Dicke des Doppelblatt-Sattels hingegen bringt ein hohes Maß an Komfort und Stabilität, was besonders Anfängern oder Reitern im Springparcours ein sicheres Gefühl vermittelt.

Die Gurtung: ein entscheidender Unterschied

Das Gurtungssystem ist ein weiterer entscheidender Unterschied zwischen Monoblatt- und Doppelblatt-Sätteln.

Der Monoblatt-Sattel ist mit tief angesetzten Gurtstrupfen ausgestattet und wird mit einem Kurzgurt verwendet. Dieses System fördert den direkten Kontakt zum Pferd, reduziert die Dicke unter dem Bein und ermöglicht dem Reiter ein besonders feines Reitgefühl.

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Der Doppelblatt-Sattel hingegen verfügt über hoch angesetzte Gurtstrupfen, die direkt unter dem Sitz befestigt sind. Er wird mit einem Langgurt kombiniert, der ein flexibles Nachgurten und eine gleichmäßige Druckverteilung ermöglicht. Dieses System ist besonders beliebt in Disziplinen wie dem Springreiten, wo Stabilität eine zentrale Rolle spielt.

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Lesen Sie unseren Blogartikel: Wie man den richtigen Sattelgurt auswählt

Sitzposition und Schenkellage – welche Auswirkungen hat das?

Der Monoblatt-Sattel bietet dem Bein mehr Bewegungsfreiheit, was sich direkt auf die Sitzposition des Reiters auswirkt.

Häufig liegt das Bein etwas weiter vorn, wodurch sich der Schwerpunkt leicht verschiebt. Werden die Steigbügel zusätzlich verkürzt, neigt sich der Oberkörper entsprechend stärker nach vorn – eine Haltung, die für Reiter geeignet ist, die ein dynamisches Reitgefühl bevorzugen.

Die Pausche kann – je nach Position – unterstützend wirken und dabei helfen, den Reiter zu stabilisieren, ohne ihn in seiner Bewegungsfreiheit einzuschränken.

Diese Bauweise erlaubt eine größere Flexibilität, was besonders in dynamischen Disziplinen wie dem Geländereiten von Vorteil ist, wo Beweglichkeit und präzise Einwirkung gefragt sind.

Der Doppelblatt-Sattel hingegen bringt das Bein meist automatisch unter das Becken, was zu einer balancierten, stabilen Sitzposition führt. Das vermittelt dem Reiter ein Gefühl von Sicherheit – ideal für technische Übungen und Sprünge, bei denen Stabilität entscheidend ist.

Welchen Komfort bieten die Sättel für Reiter und Pferd?

Um den passenden Sattel zu finden, ist es wichtig, beide Satteltypen auszuprobieren.

Jeder Reiter hat individuelle Bedürfnisse und Erwartungen – und auch die Körperform des Pferdes spielt eine entscheidende Rolle bei der Wahl.

Zögere nicht, den Sattel Experten in deiner Region zu kontaktieren, um dich beraten zu lassen und beide Modelle zu testen. Dank ihrer Erfahrung und Expertise findest du so den Sattel, der deinen Anforderungen am besten entspricht – in puncto Komfort und Leistung.

Welcher Sattel ist für welche Disziplin geeignet?

Die Wahl zwischen einem Monoblatt– oder Doppelblatt-Sattel kann stark von der ausgeübten Disziplin abhängen.

Der Monoblatt-Sattel wird besonders für Vielseitigkeit und Distanzreiten empfohlen. In diesen Disziplinen bietet er maximale Bewegungsfreiheit und einen präzisen Kontakt zum Pferd – für eine feine, reaktionsschnelle Kommunikation. Auch im Geländeritt ist er eine ausgezeichnete Wahl, dank seiner Leichtigkeit und Flexibilität bei Sprüngen.

Der Doppelblatt-Sattel hingegen eignet sich ideal für Disziplinen wie das Springreiten, bei denen Stabilität und Komfort entscheidend sind. Durch seine Vielseitigkeit ist er auch eine beliebte Option für Reiter, die mehrere Disziplinen kombinieren.

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Und wie sieht es mit Dressursätteln aus?

Keine Sorge – wir haben die Dressursättel nicht vergessen!

Bei Antarès sind Dressursättel grundsätzlich als Monoblatt-Modelle konzipiert. Diese Entscheidung basiert auf intensiver Forschung und Entwicklung, denn gerade Dressurreiter schätzen den engen Kontakt zum Pferd und die präzise Einwirkung besonders.

Durch den Verzicht auf ein Doppelblatt liegt das Reiterbein näher am Pferd, was die feine Kommunikation und das Gefühl für kleinste Bewegungen deutlich verbessert – ein zentraler Aspekt in dieser anspruchsvollen Disziplin.

Die tief angesetzte Gurtung mit Kurzgurt trägt zusätzlich zu diesem Nähegefühl bei und reduziert das Volumen unter dem Bein.

Gleichzeitig bleibt dem Reiter eine gewisse Bewegungsfreiheit erhalten, sodass eine fließende Sitzposition mit gutem Alignment möglich ist.

Die oft stärker ausgeformte Pausche kann dabei unterstützend wirken: Sie begleitet das Bein, ohne es einzuengen – vor allem in Übergängen oder Momenten, die hohe Präzision verlangen. Diese Art von Sattel ist daher besonders beliebt bei Dressurreitern, die ihre Position verfeinern und die Verbindung zum Pferd intensivieren möchten – für eine harmonische Arbeit im Viereck.

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Die Wahl zwischen einem Monoblatt- und einem Doppelblatt-Sattel hängt von persönlichen Vorlieben, der Morphologie von Reiter und Pferd sowie der ausgeübten Disziplin ab.

Während sich der Monoblatt-Sattel durch seine Nähe zum Pferd und die größere Bewegungsfreiheit auszeichnet – ideal für Disziplinen wie Dressur, Geländeritt oder Distanzreiten – überzeugt der Doppelblatt-Sattel durch seine Stabilität und Vielseitigkeit, besonders im Springreiten. Nimm dir die Zeit, beide Modelle auszuprobieren und dich mit Fachleuten auszutauschen, um die richtige Wahl zu treffen und den perfekten Sattel für dich und dein Pferd zu finden.